„Ein eiskaltes Verlies. Dunkelheit, Feuchtigkeit, Angst, Säure, Blut, Schmerzen und angekettet wie ein Tier. Wenn ich atme, dann stirbt jemand. Wenn ich es nicht tue, dann sterbe ich. Das sind die letzten Erinnerungen an die schlimmsten Stunden meines Lebens. Warum musste ich auch meine eigene Nase so tief in diesen Gottverdammten Fall stecken…“



Blutfaden: ISBN 978-3-95959-332-8

Julia Brück, Kriminalkommissarin, 30 Jahre alt, ist gar nicht mal so unzufrieden mit ihrem Leben. Sie hat eine eigene Wohnung, eine coole Maine Coon Katze mit dem wohlklingenden Namen Mrs Willieby und ihre beste Freundin Alex. Gegen den Willen ihrer Eltern ist sie nach Köln gezogen, um dort Karriere bei der Kripo zu machen. Sie liebt diesen Job, auch wenn sie dafür den brummigen Hauptkommissar Klaus Gereon als ihren Chef akzeptieren muss. Mitte Oktober hängt bei ihm mal wieder der Haussegen schief, was er Julia spüren lässt, in dem er sie wegen eines herrenlosen Kanus hinaus zum Fühlinger See schickt. Mit ihrem Lieblingskollegen Walter Behringer macht sie sich auf den Weg. Das Kanu ist schnell gefunden aber leider auch eine darin befindliche blaue Mülltüte mit widerlichem Inhalt – ein abgetrennter, männlicher Kopf. Als makabre Zugabe sind ihm sämtliche Gesichtsöffnungen mit schwarzem Zwirnfaden per Kreuzstich zugenäht worden. Damit beginnt Julias persönlicher Albtraum, denn in kurzen Abständen werden in Köln zwei weitere perfide verunstaltete Männerköpfe gefunden. Weder die junge Kriminalkommissarin noch ihr Chef haben jemals zuvor derart zugerichtete Opfer gesehen. Und es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt für das Motiv dieser Morde. Entgegen Gereons Anweisungen verfolgt Julia eine eigene Fährte und versucht, einen Jahrzehnte zurückliegenden Fall in einem ganz anderen Ort mit den drei Morden in Verbindung zu  bringen. Sie ahnt nicht, dass sie damit die Büchse der Pandora öffnet und die schlimmsten Stunden ihres Lebens durchlebt.



Leseprobe:

Das Gelände zum Ufer des Sees hin war stockdunkel. Wir leuchteten den Pfad mit unseren Taschenlampen aus, während der junge Mann unaufhörlich drauf los plapperte und uns mit seiner Entdeckung nervte. Es dauerte nur ein paar Minuten, da hatten wir das Ufer erreicht. Ein Stück weiter oben lag etwas länglich- Gelbes im flachen Wasser. Der Wind musste das Kajak an den Rand des Ufers getrieben haben. Jetzt brauchten wir niemanden mehr, der uns den Weg wies. Ich deutete dem jungen Mann an, auf uns zu warten, während Walter und ich uns dem Kajak näherten.

Stille. Auf den ersten Blick konnten wir nichts Ungewöhnliches feststellen. Bis auf die Tatsache natürlich, dass das Kajak führerlos war. Wir gingen näher ran und Walter leuchtete mit der Taschenlampe das Innere des Wasserfahrzeugs aus. Im Fußraum war etwas eingeklemmt. Er lenkte den Strahl seiner Taschenlampe genau auf die Stelle. Etwas Blaues leuchtete ihm entgegen. Ein Müllsack der Stadt Köln - Oben zugeknotet.

„Können die Leute ihren verdammten Müll nicht…“, war der Anfang eines Satzes, den ich nicht mehr zu Ende bringen konnte, weil mein Kollege bereits die Handschuhe angezogen hatte und an dem Müllsack zerrte. Der schien einiges zu wiegen, denn er bewegte sich nicht. Also wickelte Walter die beiden Enden des Knotens um seine Finger und zog noch fester. Der Müllsack löste sich langsam und Walter befreite ihn endgültig mit einem letzten, kräftigen Ruck. Geschickt machte er sich daran, den Knoten zu lösen und ich bemerkte zum ersten Mal diesen penetranten Verwesungsgeruch, der von Sekunde zu Sekunde immer intensiver wurde. Mein Kollege zog die geöffnete Plastikfolie auseinander und taumelte erschrocken zurück. Ach du heilige Scheiße!

Ich wollte nachsehen, was los war, aber Walter hielt mich zurück.

„Vorsicht! Das ist kein schöner Anblick, Julia!“

Voller böser Vorahnung strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging in die Hocke um besser sehen zu können. Der Schein meiner eigenen Taschenlampe fiel auf den geöffneten Müllsack, aus dem mir eine grausige menschliche Fratze entgegen starrte. Ich schluckte und ließ mich auf den Boden des Ufers fallen. Den Anblick musste ich erst einmal verdauen. Walter setzte sich neben mich und steckte sich mit zittrigen Händen eine Zigarette an. Dieses Mal beschwerte ich mich nicht. Ich nahm meine Taschenlampe in die Hand und leuchtete wieder in den Müllsack. Was ich gerade noch mit entgegen starren bezeichnet hatte, musste ich sofort revidieren. Die Fratze konnte mich gar nicht anstarren, denn die Augen waren auf groteske Weise verschlossen worden. Genauso wie die Nase, der Mund und die Ohren. Das eingefallene Gesicht glich dem einer alten ägyptischen Mumie. Beim zweiten hinschauen realisierte ich die waren Ausmaße des Grauens. Jemand hatte dem männlichen Kopf mit schwarzen Fäden sämtliche Gesichtsöffnungen zugenäht.

Mir wurde kotz übel. Ich wollte mich hinsetzen und dem entgehen, was ich gerade gesehen hatte, da hörte ich die Rufe des jungen Mannes, der jetzt langsam näher kam.

„Hey was ist denn da? Dauert es noch lange oder kann ich jetzt gehen? Ich muss noch meine Kleine nach Hause fahren!“

Der hatte mir gerade noch gefehlt. Ich versuchte mich zusammenzureißen und agierte wie aus dem Lehrbuch.

„Bleiben Sie genau dort stehen, wo Sie sind“, befahl ich ihm, zog dabei mein Handy aus der Jackentasche und wählte Gereons Nummer. Irgendwo weiter weg auf der Merianstraße brummte ein Auto. Gereon meldete sich und ich erzählte ihm mit zittriger Stimme, was wir entdeckt hatten. Einen Augenblick lang herrschte völlige Stille. Gereon sagte kein Wort. Meine Nachricht schien ihn vollkommen umzuhauen. Ich wiederholte meine Worte. Jetzt reagierte er, murmelte Ach du dicke Scheiße, genauso wie mein Kollege Walter vor ein paar Minuten und legte einfach auf.

Da ich meinen Chef kannte, wusste ich genau, was jetzt kam. Gereon würde den üblichen Apparat in Bewegung setzen und bald schon würde es hier von Polizeitechnikern wimmeln. Mir taten die Kollegen von der Spurensuche jetzt schon leid, die nach weiteren Leichteilen suchen mussten. Sicher hatten sie sich genauso wie ich, auf ein entspanntes Wochenende gefreut. Auch Walter machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter, als ihm dämmerte, dass seine Freizeit immer mehr in weite Ferne rückte. Dazu kam das Gefühl des Grauens, der Ohnmacht und der Hilflosigkeit die der verunstaltete Tote bei uns ausgelöst hatte.

Als wir lange nach Mitternacht zurück in die Stadt fuhren beschlich mich so eine bestimmte Ahnung, dass dieser Mord uns noch viele, schlaflose Nächte bereiten würde. Das tatsächliche Ausmaß des Grauens, welches uns noch bevorstand, erahnte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht.


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